dynasoft-logo_150Der Versuch einer Definition

Der integrierte Shop greift online auf die ERP Datenbank und die ERP Funktionalitäten zu. Er wird im selben Rechenzentrum betrieben wie das ERP, meist beim Kunden. Dieser Ansatz erzeugt wenig Aufwand im Betrieb, weil keine Schnittstellen zu unterhalten sind und viele ERP Funktionalitäten direkt genutzt werden können, was vor allem im B2B Bereich ein Vorteil ist. Die Verfügbarkeit des Shops ist an diejenige des ERP gebunden und der Betreiber muss bereit sein, den Shop bei sich zu unterhalten. Der externe Shop kommuniziert über Schnittstellen mit dem ERP. Je nach Ausprägung ist die Verfügbarkeit nicht an das ERP gekoppelt. Die Implementation vor allem B2B relevanter Funktionen ist aber aufwendig oder koppelt den Shop wieder mehr oder weniger ans ERP. Der Betrieb der Schnittstellen ist für ein KMU ein Aufwandsfaktor.

Betriebsmodelle der Paradigmen

Ein Shop läuft auf einem Webserver. Dieser muss direkt oder indirekt auf die ERP-Datenbank greifen. Der Server, auf dem das ERP läuft und der Webserver für den Shop sind oft geografisch getrennt, z.B. ERP inhouse beim Anwender, der Webserver bei einem professionellen Webhoster. Dabei stellt sich die Frage, auf welchem Weg der Zugriff des Webservers auf das ERP erfolgt und welche Dienste, Software, Schnittstellen, Protokolle dabei involviert sind.

Der integrierte Shop läuft in der Regel in einer DMZ im Rechenzentrum des ERP-Betreibers. Er greift breitbandig und mit kleiner Latenzzeit via Datenbankzugriff durch die Firewall direkt auf die Datenbank des ERP zu. In unserem Fall ist die Business Logik des ERP in der Datenbank implementiert und somit dem Shop zugänglich. Daten, die im Shop anfallen, werden ebenfalls in der ERP-Datenbank abgelegt. Damit kann deren Unterhalt im ERP realisiert werden, als Erweiterung des Datenmodells der Warenwirtschaftsdaten.

In externen Shops haben wir es als ERP-Hersteller mit unterschiedlichen Shops zu tun und wir richten uns bei der Schnittstelle nach den Anforderungen des Shop Betreibers. Meist werden die Stammdaten vom ERP zum Shop offline repliziert und nur für gewisse Funktionen wie die Ermittlung eines kundenspezifischen Preises, die Bewertung eines Warenkorbs oder die Verfügbarkeitsabfrage stellt der Shop eine online Anfrage an das ERP.

Für die Replikation gibt es verschiedene Spielarten: voller Datenbestand einmal täglich, fortlaufende Replikation von Deltas, oder eine Mischform davon. Die Übertragung ganzer Datenbestände erfolgt meist mit XML oder CSV Files per FTP oder http-POST. Für die Replikation von Deltas und die online Anfragen wird meist eine Form von Webservice (SOAP, RESTful, proprietäre http-GETs mit XML-Bodies als Antwort) verwendet.

Zugriff der Anwender auf den Shop

Der Zugriff auf den Shop bzw. die dahinterliegenden Funktionsmöglichkeiten (z.B. Preise, Rabatte etc.) des Shops werden für den Anwender meist über die Logins und den zugrunde liegenden Rollen und Berechtigungen des Anwenders gesteuert.

Beim integrierten Shop werden diese Logins mit den Berechtigungen, mit denen sich der Anwender im Shop bewegen darf, als Erweiterung von Kunden-, Adressen- und Kontaktdatenstamm gepflegt. Die Preisermittlung wird dabei an das ERP delegiert. Externe Shops verwalten ihre Logins selber. Für das ERP braucht es eine Zuordnung von Logins zu Kunden oder Kontakten. Das kann bei Neukunden erst geschehen, nachdem die Bestellung abgeschickt wurde. Die Preisermittlung für den Anwender kann durch WebService Anfrage online oder durch Nachbau der Preisermittlungslogik im Shop realisiert werden.

Webshop ist mehr als eine Bestellplattform

Dynasoft_Webshop_1In vielen Fällen werden Webshops als Kundeninformationsportale ausgebaut. Der Kunde hat den Anspruch an einer einzigen Stelle den Status aller seiner Bestellungen nachzuschauen. Dabei spielt es heute keine Rolle mehr, ob die Bestellung über den Webshop generiert wurde. Im Webportal erhält der Kunde umfassenden Zugriff auf kundenspezifische Dokumente.

Beim integrierten Shop können viele Bedürfnisse durch Visualisierung der ERP Daten abgedeckt werden, z.B. Auftragslisten oder Statistiken. Wo Dokumente ausgeliefert werden müssen, bezieht der Shop diese vom DMS oder, in einfachen Fällen, aus dem Filesystem des Kunden. Das ERP führt die Zuordnung von Dokumenten zu Kunden.

Beim externen Shop werden die Dokumente zum Shop repliziert. Der Shop muss die Berechtigungen aus dem Kundenkontext selber kontrollieren.

Anforderungen an die Darstellung der Daten im Webshop

Im Shop sind zur Strukturierung und zur Beschreibung von Artikeln Elemente nötig, welche im ERP eigentlich nicht gebraucht werden (z.B. Artikelgruppen, Beschreibung einer Gruppe, etc.). Tosca_Bild_2_06.16Diese Strukturinformationen und beschreibenden Texte werden in sogenannten PIM Modulen (am besten direkt im ERP integriert) verwaltet. Im PIM werden Strukturen, Texte, Pfade zu Mediendateien und Artikeleigenschaften gepflegt.

Im externen Shop erfolgt der für den Shop notwendige Strukturaufbau der Daten ebenfalls in der Regel im PIM Modul des ERP, dessen Daten in den Shop repliziert werden.

Eine interessante Aufgabenstellung für die Artikelabbildung im Webshop sind Variantenartikel, bei denen je nach Auswahl (Shirt mit Farbe, Grösse, Schnitt) das richtige Bild angezogen werden sollte. Dabei werden im PIM Modul des ERP die Pfade verwaltet, die der Shop zur Erzeugung der Links verwendet. Die Bereitstellung der eigentlichen Medienressourcen für den Shop findet in automatisierten Prozessen statt.

In unserem Modell referenzieren die Varianten die ERP Artikel, die mit dem Produktekonfigurator auch online erzeugt werden können. Im PIM Teil werden diese Varianten zu Produkten zusammengefasst. Ähnlich wie zuvor beim Strukturaufbau der Daten folgt auch die Abbildung der Variantenartikel im externen Shop der Verfahrensweise des integrierten Ansatzes. Die eigentlichen Mediendaten müssen zum Shop repliziert werden.

Warenkorbkonzepte

In den bekannten Systemen findet über den Warenkorb der Übergang zur Transaktion im ERP-System statt. Bevor es soweit ist, bietet aber der offene Warenkorb eine Menge Diskussionsstoff.

Wie funktioniert ein offener Warenkorb?

Im integrierten Shop ist der Warenkorb ein ERP Auftrag mit einer bestimmten Auftragsart. Die Auftragsart steuert die Reservationen am Lager; je nach Installation sind Warenkörbe dispositionsrelevant oder nicht. Das Konzept des offenen Warenkorbes im integrierten Shop sorgt dafür, dass der Shopbetreiber jederzeit einen Überblick hat auch über Warenkörbe, die der Kunde noch nicht abgesendet hat.

Werden aus dem externen Shop Warenkörbe zur Bewertung ans ERP übergeben, ist das analog zum integrierten Shop. Sonst ist das ERP agnostisch gegenüber offenen Warenkörben.

Eine weitere Frage im Zusammenhang mit Warenkorbkonzepten ist der Umgang mit Warenkörben von noch nicht registrierten Usern.

Dafür wird im integrierten Shop ein Passantenkunde eingerichtet, der für die Konditionenfindung relevant ist. Für einen neu registrierten Benutzer wird im ERP entweder ein Kunde angelegt, oder der Benutzer wird einem vorhandenen Kunden zugeordnet. Danach wird der Warenkorb auf den Kunden kopiert.

Im externen Shop werden die Warenkörbe in der Importschnittstelle so lange blockiert, bis der Kunde für den neu registrierten Benutzer angelegt wurde oder zugeordnet werden konnte.

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