Games sind cool, Apps nützlich und Business Software unverzichtbar. Moderne Geräte wie Wearables und Virtual Reality Brillen sind voll im Trend. Die digitale Transformation nimmt in allen Lebensbereichen rasant zu und hat sich als Symbol für Fortschritt und Zukunft unserer Gesellschaft etabliert. Damit aus visionären Ideen konkrete Anwendungen werden, braucht es vor allem eins: qualifizierte Fachkräfte. Genau hier plagt den Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) akute Sorgen. Dem fünftgrössten Wirtschaftssektor der Schweiz mangelt es an geschulten Spezialisten. Bis ins Jahr 2020 sollen rund 25‘000 Stellen unbesetzt bleiben. Rosige Berufsaussichten für Einsteiger und Umsteiger also. Die Chancen stehen gut, einen ICT-Traumjob zu finden – vorausgesetzt, das nötige Know-how ist vorhanden.

ICT-Berufsbildung

ICT-Berufsbildung Schweiz engagiert sich für das Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT).

Quereinsteiger dominieren die ICT-Branche

Traumjobs gibt es in den Berufsfeldern Planung, Entwicklung, Betrieb, Projektmanagement und Organisation (vgl. „Berufe der ICT“, 8. Auflage, Verlag Swiss ICT 2013). Dabei ist es in der Praxis oft so, dass bereichsübergreifende Kompetenz gefordert ist. Zum Beispiel werden für die Einführung einer Unternehmenslösung bei einem Projektleiter nicht nur produkt- und anwendungsspezifische Kenntnisse vorausgesetzt, sondern auch die Fähigkeit, ein Projekt zu leiten, Prozesse zu analysieren, Anforderungen zu dokumentieren und Organisationen zu beraten. Gerade solche Kombinationen machen ICT-Jobs spannend, insbesondere auch für Quereinsteiger. Ihre Erfahrungen z.B. bei einem Handels- oder Industrieunternehmen, bei einer Bank oder in der öffentlichen Verwaltung sind beliebte Sprungbretter für einen Einstieg in die ICT. So erstaunt es nicht, dass von den 176‘000 Beschäftigten in der ICT-Branche mehr als 100‘000 keinen IT-spezifischen Abschluss haben, sondern sich ihr Wissen entweder im Job oder in Fachkurse angeeignet haben. Allerdings ist die hohe Quereinsteiger-Quote auch darauf zurückzuführen, dass ICT erst 1984 den Sprung an die Hochschulen und 1994 in die berufliche Grundbildung geschafft hat.

Die Online-Weiterbildungs-Datenbank EDUSYS•Lehrgang ist ein Nachschlage-, Informations- und Dokumentationssystem für berufsbegleitende Lehrgänge.

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Dokumentationssystem für
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ICT-Traumjob: ein Ziel, viele Wege

Die Bildungslandschaft der ICT lässt sich in die Stufen Hochschulstufe (Tertiärstufe A), Höhere Berufsbildung (Tertiärstufe B), sowie Fachausbildungen einteilen. Ohne Zweifel ist eine Berufslehre ein solides Fundament auf dem Weg zum ICT-Traumjob. Heute können Jugendliche bei der beruflichen Grundbildung zwischen den beiden Hauptrichtungen Informatik und Mediamatik wählen, wobei bei der Informatiklehre noch unterschieden wird zwischen Betriebsinformatik, Applikationsentwicklung und Systemtechnik. Je nach Abschluss (Attest oder Fähigkeitszeugnis) stehen danach verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten zur Auswahl. Da die Informations- und Kommunikationstechnologie eine sehr dynamische Branche ist, können sich Berufsbilder in relativ kurzer Zeit ändern. Fachausbildungen mit Diplomabschlüssen bieten gerade für Quereinsteiger ausgezeichnete Möglichkeiten, Wissen unter Beweis zu stellen. Bei den Fachausbildungen wird unterschieden zwischen herstellerunabhängige Zertifikate (z.B. SIZ, ITIL), herstellerspezifische Zertifikate (z.B. SAP, Microsoft, Cisco) sowie Weiterbildungsprogramme an Fach-/Hochschulen (z.B. CAS Certificate of Advanced Studies). Von Zertifikatsausbildungen bis hin zu einzelnen Trainings und Seminaren empfehlen sich verschiedene Bildungsinstitute wie Digicomp, WISS, Migros Klubschule usw.

Es führen verschiedene Wege zum ICT-Traumjob. Die richtige Wahl kann dabei leicht zur Qual werden. Nicht zuletzt stellt jede Weiterbildung auch eine Investition dar, die gut überlegt sein will. Es empfiehlt sich daher, sich über die verschiedenen Bildungsmöglichkeiten sorgfältig beraten zu lassen. Ein Schnuppertag vor Ort und ein Meinungsaustausch mit Absolventen sorgen dabei für noch mehr Klarheit.

Weiterführende Links:

ict-berufsbildung.ch

ict-skills.ch

ictswitzerland.ch

swissict.ch

bildung-wirtschaftsinformatik.ch

berufe-der-ict.vdf-online.ch

edusys.ch

Christian Bühlmann

Christian Bühlmann ist Chefredaktor des topsoft Fachmagazin für Business Software.